Der Ortsname

Im 19. Jahrhundert wurde es Mode, Ortsnamen in höchst willkürlicher Weise zu deuten und beispielsweise mit den alten Germanen in Verbindung zu bringen. Tatsächlich haben wir es jedoch nicht mit Walküren zu tun, vielmehr ist die Siedlung nach dem Brunnen eines Waltger benannt. Dieser altdeutsche Vorname liegt auch anderen Ortsnamen zu Grunde, z.B. Walkershofen westlich von Uffenheim in Mittelfranken.

Ein Name genügt nicht – Walkersbrunn und seine Ortsteile

Das alte Dorf besteht aus fünf Teilen, nämlich Walkersbrunn (unten an der Straße), Oberndorf (zwischen Walkersbrunn und der Kirche), Gräbern (hierzu gehören nur die Kirche und später auch das Mesner bzw. Schulhaus), Hof oder Höfen (am Hang, Richtung Kasberg) und Gänsanger (unterhalb des Weges nach Guttenburg).

Der (Flur-) Name Gänsanger läßt sich erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts nachweisen. Es ist sicher der jüngste Ortsteil, der nie eine selbständige Bedeutung hatte und immer zu Walkersbrunn gehörte. 

Hof erscheint erstmals in einer Urkunde des Jahres 1361, als Catharina, die Witwe Ulrich Hallers, von Heinrich Groß das Dorf Kasberg und die Höfeunter Kasperg, zu dem Baumgarten genannt, erwirbt. Noch 1418 heißt es Paumgarten bei Kasperg; erst 1438 ist von den drei Höfen zum Hoffe die Rede.

Von Gräbern ist seit 1344 immer nur als Standort der Kirche bzw. Kapelle (später auch des Mesnerhauses) die Rede, während als Siedlungen schon seit dem 14. Jahrhundert lediglich Walkersbrunn, Hof und dann auch Oberndorf erwähnt werden.

Walkersbrunn und seine Ortsteile auf einer Hiltpoltsteiner Hochgerichtskarte um 1600. Dessen Umgrenzung wird durch die gestrichelte Linie angezeigt. Nach einer Kopie von Christian Ludwig Kaulitz, um 1740.
Walkersbrunn und seine Ortsteile auf einer Hiltpoltsteiner Hochgerichtskarte um 1600. Dessen Umgrenzung wird durch die gestrichelte Linie angezeigt. Nach einer Kopie von Christian Ludwig Kaulitz, um 1740.
Walkersbrunn

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